First Look – Must Have oder Instagram Hype?

Welche Bedeutung hat eigentlich Instagram für die #bridetobe von heute? Grundsätzlich ist Instagram erstmal eine werbefinanzierte Social Media Plattform, auf welcher Fotos und Videos geteilt werden. Das kann man privat machen oder auch im Bereich B2B.

Instagram spielt für die meisten Bräute, aller spätestens während den Hochzeitsvorbereitungen eine große Rolle, wenn nicht eh schon davor.

Über Instagram teilen in Deutschland mittlerweile über 21 Millionen Menschen täglich ihren Content. Von der Privatperson zum Multi Million Dollar Konzern prasseln viele viele Inspirationen auf den User ein. So geht es natürlich auch den brides to be.

Und bitte liebe Männer – seht es mir nach, wenn ich mich in diesem Artikel etwas stärker auf die Bräute fokussiere. Meist sind es nunmal die Bräute, die sich im Vorfeld etwas intensiver mit der Ausgestaltung der Hochzeit beschäftigen.
Und so kommen auch spätestens hier die Social Media Kanäle zum Einsatz.

Mit ihren Brautjungfern, Freundinnen, der Mama oder natürlich auch der Hochzeitsplanerin werden Bilder und Videos getauscht, verlinkt, getaggt. „Schau mal hier“, „OMG! So will ich das auch!“ oder „Aww, ist das schön. Das würde bei uns auch so gut passen.“ sind gängige Aussagen unter ansprechenden Posts.

Immer wieder werde ich von meinen Brautpaaren gefragt ob ein First Look sein muss.
Lasst es mich so sagen – Nein muss er nicht. Ist aber schön.

Was ist eigentlich ein First Look? Unter einem „First Look“ (zu Deutsch „der erste Anblick“) versteht man die allererste Begegnung von Braut und Bräutigam im Hochzeitsoutfit.

Im Normalfall ist es ja so, dass Braut und Bräutigam die Zeit vor der Trauung getrennt voneinander erleben. Manche schlafen sogar in getrennten Zimmern, Häusern oder Hotels. Spätestens aber nach dem Frühstück halten sich Braut und Bräutigam getrennt voneinander auf.

Der Bräutigam ist mit seinem Trauzeugen, Vater, Kumpels zusammen, macht sich langsam fertig, trinkt den ersten Beruhigungsschnaps und genießt die Ruhe vor dem Sturm.

Die Braut tummelt sich mit ihren Freundinnen, den Brautjungfern, der Mama und ihrer Stylistin um ihr wunderschönes Brautkleid.

Das „getting ready“ (zu Deutsch „das sich fertig machen“) läuft für Braut und Bräutigam natürlich unterschiedlich ab. Aber eines haben beide gemeinsam. Die Nervosität steigt.

Wer auf Instagram dem ein oder anderen Hochzeitsfotografen folgt, stolpert ganz sicher relativ schnell über Bilder vom sogenannten „First Look“. Der Bräutigam gerührt, mit Tränen in den Augen, die Braut wunderschön, elfengleich wie sie auf ihrem Bräutigam zugelaufen kommt. Man kann im Bild förmlich die Spannung sehen, die zwischen Braut und Bräutigam entsteht. Die Vorfreude sich endlich zu sehen, in den Arm zu nehmen und den Hochzeitstag gemeinsam zu starten. Denn darum geht es. Zweisamkeit.

Es ist dieser eine Moment, den das Brautpaar zusammen hat. Ein magischer Moment, der nicht länger als ein paar Minuten dauert, sich aber für immer in unser Herz brennt. Braut und Bräutigam alleine, für sich, intim.

Lasst Euch gesagt sein – als Hochzeitsplanerin und auch als Braut, weiß ich – dieser Moment ist einmalig und ihr werdet den ganzen Hochzeitstag über keinen vergleichbaren Moment mehr haben. Ihr werdet den Rest vom Tag nicht mehr alleine zu zweit sein können, ungestört, verliebt, innig. Bei Eurem „First Look“ könnt ihr Euch Zeit nehmen, ganz für Euch sein.

Natürlich ist dieser Moment für den Fotografen ein totales Highlight. Denn die Emotionen sprudeln in diesem Moment natürlich los. Da gibt es für den Fotografen einiges einzufangen. Und was wollen wir mehr als Emotion pur auf unseren Hochzeitsbildern? Wir wollen uns glücklich sehen, verliebt, aufgeregt. Und das bekommen wir zu tausend Prozent beim First Look. Ich habe noch nie von einem „First Look“ gehört, der nicht emotionsgeladen war. Die überglückliche Braut, der nervöse Bräutigam.

Als Hochzeitsplanerin und somit als Hüterin des Zeitplans Eurer Feier, kann ich Euch versichern, dass der „First Look“ für Euch einer der besonderen Momente Eures Hochzeitstages sein wird.

Schauen wir uns mal den ganz konventionellen Tagesplan einer Hochzeit an: Trauung, Sektempfang, Hochzeitstorte, Abendessen, Erster Tanz, Party, Mitternachtssnack, Ende.

Während der Trauung habt ihr natürlich alle Augen auf Euch, da ist eh nichts privat. Eure Ehegelübde schreibt ihr zwar für Euch, zensiert sie aber selbstverständlich so, dass sie für die Ohren von Mama, Papa und Euren Gästen auch geeignet sind. Bei der Trauung seid ihr der Mittelpunkt und Eure Gäste sind natürlich gekommen um bei Eurem ‚Ja‘ Wort dabei zu sein.

Beim Sektempfang nehmt ihr Glückwünsche und Geschenke entgegen, trinkt mit dem ein oder anderen Gast ein Glas, verlauft Euch ein bisschen zwischen Euren Gästen, esst ein bisschen was und kommt langsam auf Eurer Feier an. Wenn ihr am Nachmittag die Hochzeitstorte anschneidet werden auch da alle Augen auf Euch gerichtet sein. Wer hat die Hand oben, welche ist unten? Es wird ganz genau hingeschaut. Ihr zankt Euch also kurz ums Messer, schneidet dann die Torte an, probiert ein Stückchen und verteilt dann den süßen Traum aus Sahne und Buttercreme weiter an Eure Gäste.

Beim Abendessen findet ihr euch wieder, sitzt nebeneinander, umgeben von Euren engsten Freunden und Familie.
Nach dem Essen werdet ihr zum ersten Tanz gerufen – zugegeben, das können auch sehr schöne 3 Minuten werden, jedoch ist auch hier meine Erfahrung, dass sich das Brautpaar so großen Stress macht, dass der Tanz perfekt wird, dass sie diesen Moment auch nicht zu zweit genießen können.

Naja, und dann ist schon Party-Stimmung angesagt und ihr feiert mit Euren Gästen, tragt Euch mit dem Mitternachtssnack noch ein paar Stunden länger und geht irgendwann glücklich zurück in euer Hotel.

Zugegeben, das war jetzt sehr überspitzt dargestellt und ich habe Euren Hochzeitstag im Schnelldurchlauf abgespult. Natürlich macht ihr mit einem professionellen Fotografen dazwischen noch ein paar Bilder, zum Beispiel bei Sonnenuntergang – ihr zwei, verliebt und glücklich, frisch verheiratet.

Trotzdem – ich bleibe dabei – der „First Look“ ist der einzige Moment den ein Brautpaar so wirklich zu zweit hat.
Monatelange planen wir diesen großen Tag, wir machen uns Gedanken über den Ablauf, den Zeitplan, die Eventualitäten. Da finde ich ist ein „First Look“ eine wunderbare Belohnung für Braut und Bräutigam. Bevor der Zug losfährt, nochmal kurz innehalten, sich anschauen, sich an der Hand halten und sich sicher sein, dass es jetzt losgehen kann.

So sehr die Hochzeitsfeier von der Gesellschaft lebt, am Ende ist die Eheschließung eine Sache zwischen zwei Menschen. Zwei Menschen entscheiden sich den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen. Und diese Entscheidung finde ich magisch. Eine größere Liebeserklärung gibt es nicht. Das kostbarste was wir Menschen auf dieser Welt besitzen ist unsere Lebenszeit und diese einem anderen Menschen zu schenken ist das allergrößte, dass wir tun können.

Ich wünsche allen Brautpaaren, dass sie sich dessen bewusst machen und sich den „First Look“ Moment gönnen. Euer Moment in welchem ihr euch klar seid – jetzt geht sie los – die große gemeinsame Reise in eine wundervolle Zukunft.

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